Irene Cárdenas Cortés

 
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Sprachen: Deutsch, SPANISCH, ENGLISCH

Deutsches Lieblingswort: FEIERABEND

Heute stellen wir euch unsere liebste Irene vor. Irene ist Kolumbianerin und ist seit 2 Jahren dabei. Wir wollen euch heute von ihr und ihren Erfahrungen berichten.

Irene ist auf TranslAid zufällig durch Facebook aufmerksam geworden. Sie war auf der Suche nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit, aber sie wollte sich nicht bei einer großen Organisation engagieren. Sie war so begeistert von den Infos über TranslAid, dass sie sofort eine Mail an Sausan geschickt hat und schon nach ein paar Tagen haben sich die beiden getroffen. 

Irene ist Fremdsprachenkorrespondentin und studiert momentan Dolmetschen und Übersetzen. Sie freut sich, dass sie sich nebenbei bei TranslAid engagieren kann und auf diesem Weg praktische Erfahrungen sammeln kann. Eine super Vorbereitung auf den Einstieg in die Arbeitswelt! Vor ihrer Zeit als Studentin war Irene für 2 Jahre Au Pair. Während dieser Zeit musste sie Deutsch lernen. Sie ist nach Deutschland gefahren, ohne Deutsch sprechen zu können. Deshalb weiß sie aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt, fast nichts in einem neuen Land zu verstehen. Irenes Muttersprache ist Spanisch und sie ist quasi mit Englisch aufgewachsen. Außerdem kann sie auch Französisch. 

In den letzten 2 Jahren hat Irene ca. 30 Fälle übernommen. Einige sind ihr besonders in Erinnerung geblieben, weil sie besonders spannend waren. Im November letzten Jahres half sie in einem Fall einem Ehepaar. Es ging um eine Klagevorbereitung und einen Asylantrag. Irene fand es spannend zu sehen, wie das Paar - trotz so vieler Stolpersteine und Schwierigkeiten - immer noch so positiv auf das Leben schaute. Es hat sie fast umgehauen, wie liebevoll sie miteinander umgingen und miteinander kommunizierten. Das wird sie so schnell nicht vergessen. Sie hat sich mit dem Paar mehrmals getroffen und es war für alle schön, zusammen Zeit verbringen zu können. Leider hat es in diesem Fall nicht geklappt und das Paar musste wieder zurück in seine alte Heimat. Trotzdem sind sie positiv geblieben. Für Irene war die Ausstrahlung, die die beiden hatten, unglaublich.

Es ist besonders schön, wenn man für jemand da ist und die Geschichte einer Person vermitteln kann und darf.

Das ist für Irene am wichtigsten - die Geschichte und Lebenspläne weitergeben zu können.

Irene hat ja selbst Erfahrungen damit gemacht, wie es ist, neu in Deutschland zu sein, ohne etwas zu verstehen und dann auch noch schwierige Fragen beantworten zu müssen. “Ich hatte viele Fragen und verstand wenig von der deutschen Mentalität und die Au-Pair Familie half mir soweit sie konnten aber ich sah wie andere absolut alleine auf sich gestellt waren", sagte sie. Aus diesem Grund hilft sie jetzt anderen Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind, wie sie es einmal war.

Ihr erster Einsatz fand in spanischer Sprache statt. Sie war am Anfang sehr nervös. Es ging um die Klagevorbereitung. In der Uni hatte sie damals maximal nur 40 Minuten gedolmetscht. Aber in diesem Termin musste sie für dreieinhalb Stunden dolmetschen. Obwohl der Termin auf Spanisch war, fand sie es richtig schwierig. Je nach Region ist Spanisch unterschiedlich und es gibt viele Dialekte. Manche Ausdrücke klangen ganz neu für sie. Schwierig war, das die Anwältin dachte, dass sie eine professionelle Dolmetscherin ist - dabei war es ihr erster Tag und ihr erster Einsatz! Es lief im Endeffekt gut und der Klient durfte in Deutschland bleiben. Irene fand, dass der Klient bemerkt hatte, dass Irene es schaffen würde. "Ich habe mich riesig darüber gefreut, dass er in Deutschland bleiben durfte", sagte sie. 

Laut Irene ist TranslAid ein sehr wichtiges Programm. Sie hat sich teilweise hilflos gefühlt und sie weiß genau wie es sich anfühlt, manchmal nicht sagen zu können, wie es ihr wirklich geht, wenn nicht alles gut ist. Jetzt kann sie Deutsch und deswegen denkt sie immer, “warum nicht?”. Sie erzählte uns:

“Menschen wollen einfach nur verstanden werden. Das ist ein einfaches Prinzip. Jeder hat das Recht angehört zu werden und ein Zuhause zu finden. Ich bin Kolumbianerin aber ich liebe das Leben hier. Hilfe beim Übersetzen und Dolmetschen kann sofort den Tag oder das Leben von jemandem verändern. Warum dann einfach nicht?

Die Person weiß, dass sie nicht alleine war, sondern dass sie unterstützt wurde. Es kann sein, dass das Ergebnis eines Termins nicht immer perfekt ist - manchmal ist es schlecht - , aber die Person war nicht alleine und sie wurde unterstützt”. 

Für Irene ist es einfach zu helfen oder auch einfach mal jemandem zuzuhören. Ein Danke am Ende ist für sie das Schönste. 

Auch deswegen, aber auch sonst: Irene wir sagen dir ein großes Danke für deine ganze Mühe und deine tolle freiwillige Arbeit. Es freut uns so sehr, dass wir Helfer*innen wie dich haben.